parametric structural design
Die Funktion folgt der Ästhetik
Das Kraftfeld ist ein weit verbreitetes Muster für parametrische Modellierungsalgorithmen.
Wenn man darüber nachdenkt, welche Faktoren die Form eines Objekts oder eines Gebäudes beeinflussen, liegt es nahe, sich als Metapher zahlreiche Zug- und Druckkräfte vorzustellen. Diese Vektoren verändern abhängig von ihrer Position im Kraftfeld und des Vorhandenseins beziehungsweise Fehlens verschiedener Einflussfaktoren regelmäßig ihre Richtung, Form und Intensität.
Wie Nicholas Negroponte beobachtete, ist „die physische Form die Auflösung von vielen Kräften, die Veränderungsraten unterliegen, in einem bestimmten Moment“.
Die Verwendung von Kettenlinien ist ein Paradebeispiel dafür:
Eine Kettenlinie leitet sich direkt aus der Schwerkraft ab, die auf eine Kette wirkt, wenn diese – nur an den Enden aufgehängt – durch ihr Eigengewicht durchhängt. Wenn man hängende Ketten miteinander verbindet, stehen Kräfte miteinander in Wechselwirkung. Es entsteht eine anmutig geformte Struktur, die inneren topologischen Verbindungen und äußeren Kräften, die auf sie wirken, unterliegt.
Unsere Ingenieure sind fasziniert von diesen subtilen aber komplexen Forminterpolationen, die durch die Anwendung konkurrierender Kraftvektoren entstehen. Beispiele dafür finden sich bei regelmäßigen Fassadenöffnungen und welligen Oberflächen.